Das Magazin

Nobelpreis 2023

Der Nobelpreis wird seit 1901 verliehen und zeichnet besondere Leistungen auf den Gebieten Chemie, Physik, Medizin oder Physiologie, Frieden und Literatur aus.  

Nobelpreis für Chemie 2023

Der Chemie Nobelpreis ging dieses Jahr an 3 Forscher aus dem USA, Moungi Bawendi, Louis Brus und Alexei Ekimov, und ihrer Arbeit im Bereich der Quantenpunkte.

Quantenpunkte sind kleinste Teilchen die nur wenige Nanometer gross sind, im Vergleich ist der Durchmesser menschlichen Haars 20,000 bis 80,000 Nanometer. Licht was durch diese Quantenpunkte fällt verändert seine Wellenlänge und somit seine Farbe abhängig von der Grösse des Quantenpunktes. Theoretisch wurde dies schon seit 1930 vermutet, konnte jedoch nicht in die Praxis umgesetzt werden, da man Teilchen in dieser Größe schlicht nicht herstellen konnte.

Louis Brus und Alexei Ekimov entdeckten in den 1980er Jahren unabhängig voneinander bei ihren Forschungen Möglichkeiten, Quantenpunkte herzustellen, obwohl beide eigentlich an etwas Anderem arbeiteten. In den 90ern verfeinerte Moungi Bawendi dann die Methode, so daß man Quantenpunkte mit der gewünschten Grösse herstellen konnte.

Quantenpunkte kommen heute vor allem bei LED Displays zum Einsatz, wo sie für brillantere Farben sorgen. Sie finden aber auch in der Solartechnik und in der Medizin bei der Tumorerkennung Verwendung.           

 

Nobelpreis für Physik 2023

Pierre Agostini, Ferenc Krausz und Anne L'Huillier gewannen dieses Jahr den Nobelpreis für Physik für ihre Arbeit zu Attosekunden Lichtblitzen.

Hierbei handelt es sich um die Möglichkeit, Aufnahmen im Bereich von Attosekunden zu machen. Attosekunden sind ein Milliardstel einer Milliardstelsekunde. Innerhalb einer Sekunde vergehen so viel Attosekunden wie Sekunden vergangen sind von der Entstehung des Universums bis jetzt. Damit lassen sich zum Beispiel Aufnahmen von der Bewegung von Elektronen in einem festen Material machen.

 Anne L'Huillier lieferte die Pionierarbeit hierzu bereits 1980 mit ihrer Forschung mit Infrarotlasern. Ihr gelang es, durch Zerlegen von Licht, aus sichtbaren Laserstrahlen unsichtbares Röntgenlicht zu erzeugen. 

2010 gelang es Pierre Agostini Lichtimpulse von nur 250 Attosekunden zu erschaffen. Etwa zeitgleich konnte Ferenc Krausz ein Verfahren entwickeln, einzelne extrem kurze Lichtimpulse zu isolieren.

Anwendung finden die Attosekunden Lichtblitze unter anderem in der medizinischen Diagnostik, wo sie auch zur Früherkennung von Krebs eingesetzt werden können.

 

Nobelpreis für Medizin 2023

Geehrt mit dem Medizin Nobelpreis wurden Katalin Karikó und Drew Weissmann für ihre Grundlagen Forschung an mRNA Impfstoffen.

mRNA steht für messenger ribonucleic acid und wird auch Boten RNA genannt. Sie kommt in jeder Körperzelle vor und besitzt die Informationen darüber, welche Proteine von der Zelle benötigt werden. Körperfremde mRNA wird von dem Immunsystem zerstört. Die Forschung der beiden in den USA lebenden Wissenschaftlern ermöglicht dies zu umgehen und durch künstliche mRNA dem Körper die Informationen zu geben die der braucht, um sich gegen einen Virus zu wehren. Diese relativ neue Technologie wurde erfolgreich eingesetzt, um den Corona Virus zu bekämpfen.

In Zukunft wird das Verfahren auch bei anderen Viren eingesetzt werden und kann vielleicht auch in der Krebsforschung eingesetzt werden.

 

Nobelpreis für Literatur 2023

Der Literaturnobelpreis ging an den Norweger Jon Fosse, der damit der 4. norwegische Autor wurde, der einen Nobelpreis erhielt.  

Fosse verfasste rund 40 Romane, Gedichte, Theaterstücke, Essays, Kinderbücher sowie Kurzgeschichten. Seine Werke gehören zu den meist aufgeführten der zeitgenössischen Dramen in Europa.

Die Jury lobte Fosses Fähigkeit, durch eine radikale Reduktion von Sprache und dramatischer Handlung, die menschlichen Emotionen von Angst und Ohnmacht klar dazustellen. Seine Werke haben das zeitgenössische Theater neu belebt.    

Seine Werke handeln meist von Alltagssituationen, in die sich der Leser bzw. der Zuschauer leicht reinversetzten kann.

 

Nobelpreis für Frieden 2023

Narges Mohammadi wurde mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet. Die 51- jährige Iranerin setzte sich für die Frauenrechte in ihrem Land ein und ist deswegen zur Zeit dort Inhaftiert. Das Komitee sprach von „ihrem Kampf gegen die Unterdrückung der Frauen im Iran und ihrem Kampf für die Förderung der Menschenrechte und der Freiheit für alle“.

Insbesondere deckte sie die menschenverachtenden Zustände in den iranischen Gefängnissen auf. In diesen werden die Frauen, die sich dem Regime wiedersetzten, durch Isolationshaft und Folter gebrochen und gefügig gemacht.

Mohammadi musste selber für ihr Engagement schwer bezahlen. So wurde sie bislang 13 Mal verhaftet und 5 Mal verurteilt zu insgesamt einer Strafe von 31 Jahren Gefängnis und 154 Peitschenhieben.

Der Preis soll auch alle Iraner würdigen, die unter hohem persönlichen Risiko dort gegen die Diskriminierung der Frauen auf die Strasse gehen.