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Aachener Stadtmauern, -tore

Heute sind noch das Ponttor und das Marschiertor erhalten, jedoch für die Öffentlichkeit größtenteils unzugänglich.

Aachen besaß 2 Stadtmauern. Die erste davon wurde 1171 innerhalb von 4 Jahren errichtet.  Dies geschah um das Versprechen, das man Kaiser Barbarossa 1166 im Zuge der vom ihm erhaltenden Münz, Markt und Stadtrechte gegeben hatte, die Stadt zu schützen einzuhalten. Der Bau erwies sich als unter Schwierig, da man die Mauer um die bereits bestehende Stadt errichten musste und somit auf die bereits stehenden Gebäude Rücksicht nehmen musste. Dies Verhinderte, dass man eine kreisförmige Mauer bauen konnte wie es für die Zeit üblich war.

Die Mauer war eine sogenannte Gussmauer, bei der zunächst zwei normale Mauern parallel zueinander errichtet werden und der so entstehende Zwischenraum mit Steinen und Mörtel aufgefüllt wird. Die Mauer besaß eine Länge von 2480 Metern, eine Dicke zwischen 1,5 und 2,5 Metern und eine Höhe zwischen 8 und 10 Metern.  Sie wurde auf einem Erdwall errichtet, der zuvor für den Schutz der Stadt gedient hatte.

Mit der Mauer wurde ein Graben angelegt, welcher 5 Meter tief und 25 Meter breit war. Dieser war wo es die Topologie zuließ, mit Wasser aus der Pau und dem Johannisbach gefüllt.

Es gab insgesamt 10 Stadttore. Die 4 wichtigsten waren das Kölntor am heutigem Hansemammplatz, das Ponttor in Norden, das Marschiertor im Süden sowie das Jakobstor bei der Jakobsstrasse.  Die übrigen Tore waren das Königstor, Besterdertor, Harduinstor, Neutor, Scherptor und Ursulinertor.

Da die Stadtmauer direkt um die bestehende Stadt errichtet worden war, konnte sie mit dem Wachstum der Stadt nicht mithalten und so wurde schon im 13. Jahrhundert mit dem Bau einer 2. Stadtmauer begonnen. Diese wurde zum Großteil durch die Spende von Richard von Cornwall zu seiner Krönung in Aachen finanziert. Diese war 5300 Meter lang, bis zu 4 Meter dick, und hatte die gleiche Höhe von 8 bis 10 Metern wie die erste Stadtmauer. Sie war mit vielen Türmen und Wachhäusern versehen und besaß einen Graben, der dem der ersten Mauer glich. Sie besaß insgesamt 11 Tore, die zum Teil die Namen der Tore der ersten Mauer zum Teil übernahm und die Tore der ersten Mauer wurden in Mitteltor umbenannt. So wurde aus dem ersten Ponttor das Pontmitteltor. Neben den 4 Haupttoren die sich an den Toren der ersten Stadtmauer orientierten gab es noch das Bergtor, Sandkaultor, Adelbertstor, Wirichsbongertor, Rosttor, Junkertor und das Königstor.

Während der französischen Besatzung ordnete Napoleon selbst die Schleifung der Stadtbefestigungen an, dies wurde jedoch nur teilweise umgesetzt. An den Stellen, wo die Mauer geschliffen wurde, wurden Grünanlagen angelegt. Der Großteil der Stadtmauern musste im 19. Jahrhundert weichen, da sie ihre Funktion schon längst verloren hatten.

Heute sind noch das Ponttor und das Marschiertor erhalten, jedoch für die Öffentlichkeit größtenteils unzugänglich. Von der Stadtmauer sind vereinzelnd noch kleine Teile zusehen zum Beispiel am RWTH Gebäude. Von den Türmen der Stadtmauer sind heute noch der lange Turm sowie der Adalbertsturm, der Paffenturm, der Lavensteinturm und das Ehrenmal vorhanden. Die durch Napoleon angelegte Grünanlagen haben den Grundstein für den sogenannten Alleenring gelegt, dieser führt also zum Teil an der 2. Stadtmauer lang. Auch die 1. Stadtmauer lässt sich noch in den Gräben, Templergraben, Alexianergraben ect. wiederfinden, die ihren Umriss wiedergeben.