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Die CDU

Ich habe mich mit der Geschichte und der heutigen Lage der CDU beschäftigt, da mich die Grundlagen der deutschen Parteien interessieren und ich mich dahingehend weiterbilden möchte.

Mit der CDU habe ich begonnen, weil sie die momentan Umfragestärkste Partei der Bundesrepublik ist. Ich werde mich nachfolgend auch mit allen anderen im Bundestag vertretenen Parteien beschäftigen.

 

Grundsätzliches

 

Die christlich-demokratische Union, auch CDU, ist die erfolgreichste Partei Deutschlands.

Sie bildet die Unionspartei mit Ihrer Schwesterpartei, der christlich-Sozialen Union, auch CSU.

Die CSU ist die bayrische CDU.

Die CDU wird auch als Christdemokraten bezeichnet.

Es gibt einige innerparteiliche Gruppierungen in der CDU. ´

So teilt sich die Union hauptsächlich in zwei Flügel, die Mittelstands- und Wirtschaftsvereinigung und den etwas linkeren Arbeitnehmerflügel.

Die CDU hat eine Jugendvereinigung, die Junge Union, auch JU, sowie Vereinigungen für Senioren und Frauen.

Darüber hinaus gibt es noch die Ost- und Mitteldeutsche Vereinigung sowie die Kommunalpolitische Vereinigung.

Ursprünglich wurde die CDU als Honoratiorenpartei gegründet, sie sprach vor allem christliches Bildungs- und Besitzbürgertum an.

Dieses Selbstverständnis sollte sich über die Jahre vor allem durch Veränderung der Wählergruppe noch ändern.

Die CDU baut sich vor allem auf liberalen, konservativen und sozial-katholischen Wurzeln auf, diese werden durch die Fokussierung auf christliche Werte verbunden.

Durch diese Wurzeln gelingt auch eine klare Abgrenzung zur Sozialdemokratie, die stets der größte Konkurrent um die Wählerstimmen in Deutschland war.

Die Christdemokraten bestehen auf klassische Geschlechterrollen sowie eine ständisch-hierarchische Gesellschaft.

Einer der Grundpfeiler ist die soziale Marktwirtschaft, welche stark auf dem Subsidiaritätsgedanken fußt.

Das bedeutet, dass staatliche Institutionen nur greifen, wenn die Kraft der Individuen und kleinerer Gruppen nicht ausreichend ist.

Durch die vielen verschiedenen Strömungen in der Partei ist ein klarer programmatischer Kern nur schwer zu erkennen.

Die CDU zeichnet sich durch meist lange Führungsetappen aus, sowohl im Kanzleramt als auch an der Parteispitze.

Sie sieht sich selbst nach wie vor als Volkspartei und wurde lange von Unternehmensspenden finanziert, bis es zu einer großen Spendenaffäre kam, die mehr Transparenz bei Parteispenden nach sich ziehen sollte.

In den Zeiten, in denen die Christdemokraten an der Macht waren, lagen Parteivorsitz und Kanzleramt meist in einer Hand.

Sie verfügen über ein 15-köpfiges Präsidium, welches als Führungsgremium fungiert.

Hier werden alle 14 Tage Grundsatzentscheidungen diskutiert und besprochen.

Der Bundesvorstand muss diese Entscheidungen dann noch legitimieren. Seit 1983 sinken die Mitgliederzahlen relativ konstant.

 

Geschichte

 

Die CDU wurde 1950 als Sammlungspartei des christlich-bürgerlichen Lagers gegründet. 

Damit knüpfte sie quasi an die katholische Zentrumspartei der Weimarer Republik an.

Ein wichtiger Punkt, der den Aufstieg der CDU weiter voran trieb war die Integration des protestantischen Teils.

Dies gelang den zunächst hauptsächlich katholischen Christdemokraten vor allem durch antisozialistische Politik und den Erfolg ihrer Regierungspolitik.

1953 wurde die 5% Sperrklausel eingeführt, durch die Parteien ein Minimum von 5% der Wählerstimmen erreichen mussten, um in Parlamente einzuziehen.

Ein Glücksgriff für die Christdemokraten, denn dadurch kam es zu Fusionen mit den restlichen kleinen Mitte-Rechts-Parteien, ausgenommen die FDP.

Konrad Adenauers Politik sowie das Wirtschaftswunder bedingen Mehrheiten der CDU bis in die Mitte der 60er Jahre.

Durch den Verlust der Regierungsmacht 1969 kommt es zu einem Wandel zu einer Programm- und Mitgliederpartei und zu einer Schärfung des sozialen und liberalen Profils.

Zu einem ersten schweren Zerwürfnis mit der CSU kommt es 1976, sie war kurz davor, die Fraktionsgemeinschaft aufzukündigen.

1982 erlangte die CDU die Macht zurück und stellte mit Helmut Kohl erneut den Kanzler.

Nach der erfolgreichen Wiedervereinigung stiegen seine Beliebtheitswerte und er blieb weitere acht Jahre an der Macht.

Die Union erfuhr unter Kanzler Kohl keine gravierenden programmatischen Veränderungen.

1999 fordert die große Parteispendenaffäre der CDU viele Rücktritte, was Angela Merkel den Weg an die Parteispitze ebnet.

Die Christdemokraten werden marktliberaler und verlassen die sozialstaatsfreundliche Linie.

Es kommt zu entscheidenden programmatischen Veränderungen, die CDU wird pluralistischer, modernisiert ihr Frauen- und Familienbild und wird offener für unterschiedliche Lebensformen und Integration.

2005 wird Merkel schließlich Kanzlerin.

Aufgrund der großen Koalition mit den Sozialdemokraten bewegt sich die CDU zurück in Richtung Sozialstaatspartei.

Da Merkel in den Finanz-, Euro- und Ukrainekrisen ein gutes Bild abgibt steigen auch Ihre Beliebtheitswerte, doch durch Ihre liberale Flüchtlingspolitik kommt es zu erneuten Auseinandersetzungen mit der CSU im Jahr 2015.

Ab 2018 beginnt ein quälender Prozess um die Nachfolge Angela Merkels als Parteivorsitzende.

Annegret Kramp-Karrenbauer kann sich nur kurz an der Spitze halten, die Neuwahlen verschieben sich immer wieder aufgrund der Corona Pandemie.

2021 wird Armin Laschet an die Parteispitze gewählt, dennoch kommt es zu einem Wettkampf um die Kanzlerkandidatur mit CSU-Chef Markus Söder, der die CDU schwer beschädigen sollte und sie wichtige Umfragewerte kostet.

Die Bundestagswahl 2021 geht mit gravierenden Verlusten verloren und das Kanzleramt wird an Olaf Scholz übergeben.

 

Personen

In ihrer Geschichte stellte die CDU vier Kanzler und eine Kanzlerin.

Als erster Bundeskanzler wurde 1949 Konrad Adenauer gewählt, der die CDU mitgegründet hat.

Er wurde 1963 von Ludwig Erhard abgelöst, der bis heute als Vater des deutschen Wirtschaftswunders gilt. 1966 übernahm Kurt Georg Kiesinger das Kanzleramt, er wurde trotz seiner ehemaligen NSDAP Mitgliedschaft an die Spitze des Landes gewählt.

1969 verliert die Union erstmals die Regierungsmacht und wird sie auch erst 1982 mit Helmut Kohl wiedererlangen.

Das wichtigste Ereignis in seiner Amtszeit ist die Wiedervereinigung, was in bis heute als Kanzler der deutschen Einheit in Erinnerung behält.

1998 bis 2005 in das Kanzleramt erneut in sozialdemokratischer Hand, bis 2005 Angela Merkel als erste Frau die Macht ergreift.

Ihre Amtszeit war geprägt von Krisen.

2021 stellte sie nach sechszehn Jahren ich Amt zur Verfügung. 2022 übernahm Friedrich Merz die Partei- und Oppositionsführung.

 

Aktuelle Lage

 

Seit dem vernichtenden Ergebnis bei der Bundestagswahl 2021 steigen die Umfragewerte wieder deutlich an.

Die lässt sich vor allem durch die offensive Oppositionspolitik von Fraktionsvorsitzendem Friedrich Merz und die Siege bei den Landtagswahlen in NRW und Schleswig-Holstein erklären.

Nachdem die Unionsparteien bei der Bundestagswahl 2021 nach einem Verlust von 7,9% nur ein Ergebnis von 18,9% erzielten stehen sie nun in der Umfrage vom 20. Mai 2022 wieder auf Platz eins mit 26 Prozentpunkten.

Heutzutage ist die Wählerschaft der CDU überdurchschnittlich alt, den Großteil machen praktizierende Christen aus.

Außerdem hat die Union eine in der Mehrzahl weibliche Wählerschaft, da diese zunächst religiöser waren. Durch rückständige Positionen kam es zunächst zu einem Umschwung, da die jungen Frauen in der Mehrzahl moderner sind, doch nachdem Angela Merkel die Spitze übernahm wandelte sich dieser Umschwung wieder. Außerdem wanderten hauptsächlich Männer zu AFD und FDP ab.

Bei den Wählern der CDU sind auch viele niedrigere Abschlüsse vertreten, eher weniger Hochschulanschlüsse.

In ihrem Selbstverständnis sieht sich die CDU als Partei für alle Generationen und vor allem den Mittelstand.

Mit 197 Sitzen im aktuellen Bundestag führt die CDU die Opposition an.

Fraktionsvorsitzender Merz fährt eine aktive Oppositionspolitik.

Er übt offene Kritik an Bundeskanzler Olaf Scholz und der SPD-geführten Ampelregierung und organisiert geplante Blockaden von Gesetzentwürfen.

Auf Landesebene konnte die CDU in NRW hauptsächlich von SPD, FDP und AFD Wähler und Wählerinnen gewinnen, sie verlor an die Grünen.

160 000 CDU-Wähler und Wählerinnen entschieden sich nicht wählen zu gehen.

In Schleswig-Holstein macht die CDU große Zugewinne durch die SPD, die Grünen und die FDP, 44 000 Wähler und Wählerinnen verstarben, 24 000 gingen nicht zur Wahl.