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Die Stadtbibliothek

Lokales mit Lea

Ein Rundgang durch die Aachener Stadtbibliothek

Ich bin Lea und will mit euch entdecken, was man in und um Aachen unternehmen kann und welche Orte man besuchen kann. Heute erzähle ich von der Aachener Stadtbibliothek. In diesem Artikel geht es um die Angebote, die sich eher an Erwachsene richten. Ein weiterer Artikel wird die Angebote für Kinder und Jugendliche beschreiben. Erstmal ein paar kurze Infos:

Was? Ausleihe von Büchern und anderen Medien, PC- und Internetnutzung, Musizierzimmer u.v.m.
Wo? Zentralbibliothek in der Couvenstraße 15, zusätzlich gibt es einige Stadtteilbibliotheken, Nebenstellen und einen Bücherbus 
Fabian. Halteplan unter Link 
Wie komme ich dahin? Bushaltestelle Bushof ist 200 Meter / 3 Minuten Fußweg von der Zentralbibliothek entfernt
Barrierefrei? Die Zentralbibliothek ist stufenfrei erreichbar und hat einen Aufzug. Die Toiletten im Eingangsbereich sind barrierefrei, lassen sich aber nur mit einem Benutzerausweis öffnen. Toiletten innerhalb der Bibliothek lassen sich ohne Benutzerausweis nutzen, sind aber nicht barrierefrei.
Wann? Dienstag, Mittwoch und Freitag 10 bis 18 Uhr, Donnerstag 12 bis 19 Uhr, Samstag 10 bis 14 Uhr
Wie teuer? Vor Ort lesen und sich aufhalten ist kostenlos, für die Ausleihe und PC-Nutzung ist ein Benutzerausweis nötig. Dieser kostet in der Regel 15,00 € im Jahr, ist aber für Kinder unter 18 Jahren kostenlos. Junge Menschen bis 24 Jahre, sowie Menschen die einen Ehrenamtspass oder Aachen-Pass haben oder BAFöG beziehen zahlen 8,00 € im Jahr. Die meisten Medien können dann kostenlos ausgeliehen werden, bei Bestsellerromanen sowie Konsolenspielen kostet die Ausleihe für 14 Tage 2,00 €. Bei der PC-Nutzung ist die erste Stunde pro Tag kostenlos, jede weitere angefangene Stunde kostet 1,50 €.
Was sollte man sonst bedenken? Außer Wasser sind keine Getränke oder Nahrungsmittel gestattet. Ausnahme: im Lesegarten ist essen und trinken gestattet, und heiße Getränke können für 1 € erworben werden.

Die Stadtbibliothek, da denke ich hauptsächlich an Bücher, obwohl ich gehört habe, dass es dort noch einiges mehr gibt. Und obwohl ich eine Zeit lang dort regelmäßig war, ist es mit der Zeit immer weniger geworden, und mein Benutzerausweis ist längst abgelaufen. Deswegen mache ich mich heute auf den Weg, die Bibliothek mit euch neu zu entdecken und herauszufinden, was sie alles zu bieten hat.

Sobald ich das Gebäude betrete, kommt die erste Überraschung: das Erdgeschoss wurde renoviert, und die große Büroinsel zur Ausleihe und Rückgabe von Medien, Information und Erstellung von Benutzerausweisen ist verschwunden. Stattdessen finde ich einen Lounge Bereich mit bequemen Sesseln, Zeitungen und Zeitschriften. Die Ausleihe und Rückgabe von Medien findet jetzt an einem kleinen Tresen in Selbstbedienung statt, Information und Erstellung von Benutzerausweisen sind diskret zur Seite gewichen. Dorthin begebe ich mich auch als Erstes, um einen neuen Benutzerausweis zu erstellen. Mit Ausweis (alternativ Reisepass und Meldebescheinigung) und 15 € geht das ganz schnell, wer eine Vergünstigung erhält, sollte natürlich die entsprechenden Unterlagen vorlegen. Jetzt kann ich auch die Schließfächer nutzen, die nicht mehr mit Münzen funktionieren, sondern mit dem Benutzerausweis ver- und entriegelt werden. Dann hole ich noch einen Tragekorb, und los geht’s!

Neben dem Lounge Bereich schaue ich mir eine Ausstellung an. In zwei Schaukästen werden Bücher aus dem historischen Bestand präsentiert, zurzeit zum Thema Medizingeschichte. Wer mehr über den historischen Bestand erfahren will und den alten Gewölbekeller sehen will, nimmt an einer Magazinführung teil; allerdings werden diese nur im Juli oder für Gruppen angeboten. Eine weitere Ausstellung zum Thema „Literatur im Land“ besteht aus Schautafeln mit relativ viel Text, vielleicht lese ich mich da ein anderes Mal durch.

Im Erdgeschoss finde ich ansonsten hauptsächlich Romane, Lyrik und Geschichtensammlungen. Es werden auch Romane in leichter Sprache angeboten, allerdings ist da die Auswahl mi einem einzigen Regal sehr beschränkt. Mehr Auswahl gibt es bei den Büchern in Großdruck und den Hörbüchern. Außerdem beherbergt das Erdgeschoss die fremdsprachige Literatur. Der Englische Bereich scheint seit meinem letzten Besuch weiter geschrumpft zu sein, und besteht auf den ersten Blick fast nur aus modernen Bestsellern und Lesebücher für Englischlerner in unterschiedlichen Schwierigkeitsstufen.  Weitere Bücher gibt es auf Niederländisch, Französisch, Italienisch, Spanisch, Portugiesisch, Russisch, Persisch, Türkisch und Arabisch. Zusätzlich sind im Erdgeschoss die Sachbücher zu den Themen Basteln, Sport, Backen und Kochen zu finden.

Im ersten Obergeschoss finde ich eine große Auswahl an Zeitschriften, sowie Sachbücher zu unterschiedlichen Themen. Unter Geographie und Reisen gibt es neben klassischen Sachbüchern auch unterhaltsame Reiseberichte, sowie Reiseführer für unterschiedliche Teile Deutschlands und der Welt. Andere Themen sind Bildende Kunst, Recht, Sozialwissenschaften, Wirtschaft, Politik und Geschichte.

Wer aber zur Geschichte von Aachen was sucht, ist im ersten Obergeschoss falsch und sollte eine Etage höher gehen. Im zweiten Obergeschoss befindet sich nämlich ein ausgedehnter Bereich zum Thema Heimatkunde. Von Büchern zum Fußballverein Alemannia, über die Grammatik der Aachener Mundart, bis zur Geschichte von Kornelimünster, die Auswahl ist breit gefächert. Und wer nicht fündig wird, spricht mit einem Bibliothekar / einer Bibliothekarin; es gibt noch zusätzlich ein Sonderbestand Aachen und Umgebung, wo die älteren Bücher gelagert sind. Zum Sonderbestand gibt es keinen freien Zugang, aber die Bücher können gegen Hinterlegung von einem Bibliotheksausweis eingesehen werden. Ich suche spezifisch nach Aachener Märchen, und erfahre, dass diese sich nicht in der Heimatkunde, sondern im Erdgeschoss bei den Märchen und Sagen befinden, da werde ich am Ende des Rundgangs nochmal vorbeischauen müssen. Außerdem befinden sich im zweiten Obergeschoss Bücher zu Natur- und Geisteswissenschaften sowie zu Medizin, Technik, EDV und Handwerk.

Im dritten Obergeschoss gibt es alles zum Thema Musik. Neben Bücher und Zeitschriften sind das Musik-CDs, Plattenspieler, ein schwarzes Brett zur Musizierpartnersuche und zwei Musizierzimmer mit Klavier bzw. Flügel. Die Musizierzimmer können auf Reservierung genutzt werden, allerdings sollte man für den Klavierraum mindestens ein Jahr, für den Flügelraum 4 Jahre Klavierunterricht genommen haben. Es gibt weitere Einschränkungen, die in den Nutzungsbedingungen nachgelesen werden können. Als nicht-Musikerin interessieren mich eher die CDs. Hier geht die Auswahl in Richtung Klassik, Jazz, Oper, Operette und Weltmusik. Der Bereich Pop Musik, in dem praktisch alles Weitere zusammengewürfelt ist, ist eher begrenzt und die CD, die ich mir ausleihe, stellt sich als zu zerkratzt zum Abspielen heraus. Im dritten Obergeschoss befindet sich auch eine breite Auswahl an Film-DVDs, sowie einige Serien. Diese scheinen in besserem Zustand zu sein, bis jetzt hatte ich beim Abspielen keine Probleme.

Am Ende meines Rundganges gehe ich zurück ins Erdgeschoss, und nach einem kurzen Abstecher bei den Märchen und Sagen gehe ich raus in den Lesegarten. Hier duften die Blumen nach Honig und auf einer Bank kann ich den Sommer genießen und meinen Tragekorb durchschauen. Was habe ich alles angesammelt? Das Rezeptbuch darf nach kurzem Durchblättern hierbleiben, aber zwei Romane, jeweils auf Deutsch und Englisch, eine Märchensammlung, eine Ausgabe der Zeitschrift GEO, eine Musik-CD und eine DVD, kommen mit.

 

Zu Hause werfe ich einen Blick in die Online Angebote der Stadtbibliothek. Neben der Verwaltung von meinem Benutzerkonto, wo ich die Ausleihe von Medien verlängern kann, kann ich mit meinem Bibliotheksausweis auch Musik und Filme streamen, Zeitungen und Zeitschriften aus 100 Ländern und in 60 Sprachen lesen und habe Zugriff auf Datenbanken zur wissenschaftlichen Recherche.

Online entdecke ich auch einen Geheimtipp, der nicht geheim bleiben sollte: seit März machen zwei Mitarbeiterinnen der Stadtbibliothek einen Podcast. Der heißt „Hür ens“, erscheint einmal im Monat und kann unter diesem Link:  Hür ens   aufgerufen werden. In der aktuellen Folge berichtet ein Azubi über seine Ausbildung, andere Folgen enthalten Medientipps für den Sommer, erzählen vom Medienwandel in der Bibliothek oder berichten über die U18 Wahl. Eine unterhaltsame Möglichkeit, ein Blick hinter die Kulisse zu werfen!